
Am kommenden Montag (7. Oktober 2024) jährt sich der Überfall der terroristischen Hamas auf den Staat Israel zum ersten Mal. Seither befindet sich die Region an mehreren Fronten im Kriegszustand, der sich immer weiter auszubreiten droht. Und die Ereignisse betreffen auch Menschen in Deutschland: Die Zahlen antisemitischer Straftaten steigen immer weiter, Jüdinnen und Juden ziehen sich ins Private zurück und auch der antimuslimische Rassismus nimmt massiv zu.
Der 7. Oktober als Zäsur und die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten
Morgengrauen des 7. Oktober 2023. Islamistische Kämpfer der terroristischen Hamas überfallen das israelische Nova-Festival, mehrere Kibbuze und Stellungen des israelischen Militärs. Sie ermorden, vergewaltigen willkürlich und verschleppen Israelis in den Gaza-Streifen. Es ist das größte Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust der Nationalsozialisten.

Seitdem ist der Krieg im Nahen Osten erneut entfacht. Israel bekämpft die terroristische Hamas mit allen Mitteln. Tag für Tag sterben dabei zahlreiche Zivilist:innen im Gaza-Streifen. Die humanitäre Lage dort ist katastrophal.
Die Hamas nutzt die Menschen in Gaza als Schutzschilde, führt gleichzeitig einen Informationskrieg in den sozialen Netzwerken. Und auch ihre islamistischen Verbündeten greifen Israel an: Seit dem 8. Oktober 2023 attackiert die islamistische Hisbollah nahezu täglich aus dem Libanon den Staat. Sporadisch kommt es auch zu Attacken durch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Alles dirigiert vom Iran.

Gleichzeitig demonstrieren in Israel immer wieder Menschenmassen gegen das rechtsextreme Netanyahu-Regime. Sie fordern die Freilassung der Geiseln. „Free Gaza from Hamas, Free us from BiBi“, steht auf Plakaten.
Seit mehr als einer Woche droht eine weitere Eskalation: Israel greift die Hisbollah-Miliz im Libanon an, tötet ihren Chef. Darauf reagiert Dienstagabend das iranische Mullah-Regime und feuert mehr als 150 Raketen auf Israel. Die Sorge vor der Ausweitung des Krieges ist groß.
Serie „Ein Jahr nach dem 7. Oktober“ will tiefergehend berichten
Und als wenn die Situation nicht schon schlimm genug für die unmittelbar betroffenen Menschen in der Region wäre, so hat sie auch Auswirkungen auf Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt. Antisemitische Vorfälle nehmen rasant zu, jüdisches Leben in Deutschland scheint vor Angst erstarrt zu sein.

Auf den Straßen Berlins feierten Menschen das Massaker des 7. Oktobers, Dienstagabend wurde öffentlich gefeiert, als Israel aus Iran bombardiert wurde.
Zeitgleich steigt auch der antimuslimische Rassismus in Deutschland. Die AfD geht als eindeutige Gewinnerin aus den Landtagswahlen im Osten hervor. Ihr selbsterklärtes Feindbild: Muslime. Die Fronten, alle Fronten, so scheint es, verhärten sich weiter. Die Komplexität und Vielschichtigkeit der aktuellen Ereignisse überfordern – so unser Eindruck.
Aus dem Grund haben wir als Nordstadtblogger:innen entschieden, anlässlich des ersten Jahrestags des 7. Oktobers tiefergehend zu berichten. Wir möchten sowohl Raum für persönliche Perspektiven geben, als auch für Fakten und historisches Wissen, um zum Nachdenken und Austausch anzuregen.
Mehrere Veranstaltungen am ersten Jahrestag in Dortmund
Am Montag ruft das „Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund“ zu einer Solidaritätskundgebung unter dem Motto „Gegen Antisemitismus und Terror – Bring them home now“ auf. Mit der Kundgebung will das Netzwerk in der Öffentlichkeit für die Ereignisse und Folgen des 7. Oktober 2023 sensibilisieren und Dortmunder:innen die Möglichkeit bieten, gegen Antisemitismus aufzustehen und Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen. Die Veranstaltung findet um 17 Uhr an der Reinoldikirche statt.

Ab 5:29 Uhr deutscher Zeit – also zum exakten Zeitpunkt des Überfalls um 6:29 Uhr Ortszeit – findet an der Steinstraße 50 eine Mahnwache mit dem Titel „Never forget October 7th“ statt. Die Mahnwache in Dortmund ist Teil einer internationalen Kampagne der „Marsch des Lebens“- Bewegung, bei der zeitgleich weltweit in vielen Ländern Mahnwachen mit demselben Titel abgehalten werden.
Am vergangenen Sonntag (29. September) hatte in der Dortmunder Innenstadt eine pro-palästinensiche Demonstration mit etwa 2.000 Teilnehmer:innen stattgefunden. Das Motto lautete „Frieden für alle“. Die Polizei wertete die Versammlung als friedlich, gab aber bekannt, dass es gegen Ende zu volksverhetzenden Aussagen durch ehemalige Demo-Teilnehmer:innen gekommen war. Die Polizei leitete insgesamt drei Ermittlungsverfahren ein.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind für die kommende Woche noch keine pro-palästinensischen Versammlungen angemeldet, erklärt die Polizei auf Anfrage. Zudem gab und gibt es mehrere Vortragsveranstaltungen, die im Kontext des Jahrestages stehen.
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SERIE „Ein Jahr nach dem 7. Oktober“: Der Überfall der terroristischen Hamas auf den Staat Israel
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